01.03.2013 von Jörg Julius

Yesmoke & Co. - Runde 2

Der Handel mit illegalen Zigaretten geht munter weiter!

Mit Bezug auf den Artikel des Autors vom 7. September des vorigen Jahres soll hier noch einmal eindringlich auf die Problematik des Konsums unversteuerter Zigaretten in Deutschland hingewiesen werden.

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thinkstep. hat in den vergangenen Monaten intensiv die Machenschaften einiger Unternehmen innerhalb der Europäischen Union recherchiert und ist dabei auf erstaunliche Vorgänge gestoßen.

 

Erneut rückt dabei die Firma Yesmoke aus Italien in den Fokus unserer Ermittlungen. Gegründet bereits im Jahr 2003 in Balerna (Ciasso/Kanton Tessin/Schweiz – 2007 von Amtswegen wieder gelöscht) und dann verlagert nach Turin/Italien produziert dieses Unternehmen mit 58 Mitarbeitern ausschließlich die Zigarettenmarke „Yesmoke“.

Die beiden Gründer (die Herren Carlo und Gianpaolo Messina) sind jedoch keine Unbekannten. Aber wem gehört Yesmoke SA eigentlich "offiziell"?

Eigner nach Angeben der italienischen Behörden ist eine in Luxemburg ansässige Firma mit dem Namen "Bellerose Investment SA". Aber auch die schönen Rosen dieser Firma haben ihre schwarzen Flecken.

Denn Bellrose Investment wiederum ist zu je 50% im Besitz der offshore-Firmen "Bright Global SA" (Totola,BVI) und der "Deadalus Overseas Inc." (Panama). Beide Firmen sind keine unbeschriebene Blätter.

Sowohl Bright Global als auch Deadalus Overseas sind in verschiedenen Geldwäsche-Verfahren der Italieneischen Finanzverwaltung gegen sie und weitere Beschuldigte verstrickt. Neben dem Schmuggel von Zigaretten, sollte wohl auch das legal erwirtschaftete Vermögen von Yesmoke vor all zu hohen Steuerforderungen des Italienischen Finanzministriums "geschützt" werden.

Die Messinas sind bereits aus ihrer Zeit in der Schweiz dem US-amerikanischen ATF (Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe) bestens bekannt.

Als Betreiber des damaligen „Otamedia“ – Zigarettengroßhandels (online) haben sie Millionen von Zigaretten (meist Marlboro, Camel aber auch andere) illegal per Luft- und Posttransporte in die USA geschmuggelt, sehr oft als Duty-Free-Ware für Botschaftsangehörige getarnt. Der geschätzte Jahresumsatz lag bereits damals, nach eigenen Angaben, schon über 100 Mio. US$.

So wurde im Jahr 2004 ein Flugzeug mit mehr als 60 Mio. illegalen Zigaretten auf dem Flughafen J.F.K. durch die amerikanischen Behörden beschlagnahmt (Duty-free Zigaretten offiziell von der Schweizer Firma Otamedia – wie gesagt einem Vorläufer der Firma Yesmoke).

Damals waren es noch die Marken der anderen Hersteller.

Heute sind sie nun mit einer eigenen Marke, der „Yesmoke“, im Geschäft.

Schaut man sich die Anteile dieser Marke am italienischen Zigarettenmarkt an, dann muß jedoch festgestellt werden, daß die Produktionskapazität des Werkes in keinem vernünftigen Verhältnis zum offiziellen Umsatz steht. Die moderne Technologie im Werk Settimo Torinese/ Italien erlaubt immerhin einen Ausstoß von mehr als 11 Milliarden Zigaretten pro Jahr.

Der Marktanteil dürfte jedoch unter 700 Millionen liegen.

Es sei also die Frage gestattet, wohin denn der „kleine“ Rest von 93 Prozent geht?

In keinem europäischen Land hat die Firma „Yesmoke“ Steuerbanderolen (zur Begleichung der Tabaksteuer) erworben. Nur in Deutschland haben „Vertriebsmitarbeiter“ von „Yesmoke“ eine kleine Menge von 5.000 Stück gekauft (das entspricht gerademal ca. 95.000 Zigaretten). In den offiziellen Handel in Deutschland sind jedoch keine „Yesmoke“ gelangt.

 

Wo verschwinden also mehr als 10 Milliarden Zigaretten?

 

So ist es wohl nicht nur ein Urlaubstrip gewesen, als Vertreter der Firma „Yesmoke“ im Nahen Osten verweilten.

Im Februar dieses Jahres waren die Herren Oleg D. und Serge M. in Dubai.

Herrschaftlich wurde im Marriott Marquis Hotel in der Sheikh Zayed Road, eines der höchsten Hotels der Welt, logiert. Warum gerade dieses Hotel? Nicht weit entfernt, nein, an der gleichen Strasse liegt die Jebel Ali Free Zone. Eine Wirtschaftssonderzone für den Freihandel, mit jeder Menge steuerlicher Vergünstigungen und beschleunigten Ein- und Ausfuhrprozeduren.

Bei Besprechungen mit Vertretern der Firma STAR Mov. (Adresse: Warehouse FZS5BD09, Jebel Ali Free Zone in Dubai, UAE) wurden Strategien und Verträge bezüglich des Vertriebs der Marke „Yesmoke“ besprochen.

Diese Firma ist im Übrigen stark wirtschaftlich verbunden mit mehr als 10 Briefkastenfirmen in der EU (hauptsächlich Großbritannien). Diese wiederum sind alle in der Hand zweier ominöser Offshore-Firmen, der Livorno Holdings SA (Belize) und der Verona Inter SA (auch Belize, auch die gleiche Adresse). Beide Firmen sind Aktiengesellschaften auf Inhaberaktien, somit sind keine Namen der Eigentümer (Aktionäre) verzeichnet. Die geschäftlichen Partnerfirmen in GB wurden alle durch einen Herren K., Dimitris aus Riga gegründet. Der ist im Übrigen ein guter Bekannter von Herrn M, Serge aus Deutschland und jetzt auch bekannt den Brüdern Messina aus Italien.

 

Nach dem M. und D. aus Dubai zurückgekehrt waren (übrigens mit neuen, sündhaft teuren Luxusuhren am Arm), wurde in Deutschland die Firma „Yesmoke GmbH“ in Berlin (HRB 149898B) gegründet. Alleiniger Eigentümer ist das italienische Unternehmen „Yesmoke SA“ aus Settimo Torinese.

 

Ich glaube, die deutschen Behörden sollten sich intensiv diesem Unternehmen annehmen.

 

Ansonsten könnten weitere hohe Steuerausfälle in Millionenhöhe drohen!

 

 

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Kommentar von evita |

dass yessmoke aber die einzige zigarettenmarke ist, die ohne Tierversuche auskommt, wird nie erwähnt.

Antwort von Jörg Julius

Hallo Evita,

So wie es aussieht, produziert Yesmoke überhaupt nicht mehr (Konkurs). Aber mir ist auch nicht bekannt, daß Yesmoke jemals Tierversuche durchgeführt hat.

Laut "Animals Liberty" ist von den bekannteren Marken nur noch "Pueblo" frei von Tierversuchen. Wir sind absolut gegen Tierversuche für Tabakprodukte und somit bei Dir!

Jörg Julius